Moderne Kunst in Schwarzwalddorf
Allljährlich wird beim Hans-Thoma-Fest am 2. Augustwochenende ein Kunstpreis verliehen. Einmal ist es der Landespreis für Bildende Kunst Baden Württemberg (bis 2023 Hans-Thoma-Kunstpreis), einmal der naturenergie-Förderpreis der Firma Energiedienst aus Rheinfelden. Im Anschluss zeigt das Hans-Thoma-Museum die Preisträgerausstellung.
Hinzu kommen während des Jahres weitere Sonderausstellungen. Informationen im Detail auch unter www.hans-thoma-kunstmuseum.de
Hinzu kommen während des Jahres weitere Sonderausstellungen. Informationen im Detail auch unter www.hans-thoma-kunstmuseum.de
naturenergie-Förderpreis
Der naturenergie-Förderpreis (zuvor EnBW-Förderpreis, davor Badenwerk-Förderpreis) wird zu Ehren des in Bernau im Schwarzwald geborenen Malers Hans Thoma alle zwei Jahre an Künstler verliehen, deren Personen oder Schaffenswerk mit dem alemannischen Sprachraum verbunden sind und deren bisherigen künstlerischen Leistungen eine kontinuierliche Weiterentwicklung ihres Werks erwarten lassen. Ausgelobt wird dieser Förderpreis seit 2010 von der Energiedienst-Gruppe, einer Tochtergesellschaft des vorhergehenden Auslobers EnBW. NaturEnergie war bis 2016 ein Tochterunternehmen der Energiedienst-Gruppe und wird bis heute als Marke genutzt.
2024: der naturenergie-Förderpreis geht an Elisa Stützle-Siegsmund
Wüstenblume (C) Stützle-Siegsmund
In Glen Echo, wo sie studierte, wurde die japanische Keramiktradition sehr geschätzt, die geprägt ist von der Sichtbarkeit des Herstellungsprozesses und die das Unperfekte als ästhetische Qualität erlebt. Die aus Ton aufgebauten offenen und geschlossenen Formen vermeiden durch Form- und Farbgebung den Eindruck von Reinheit und Perfektion.
In der Majolikamanufaktur Karlsruhe, bei Sabine Classen, vertiefte sie ihr Wissen über die Verwendung natürlicher Materialien. Seit mehr als zwanzig Jahren recherchiert sie zu lokalen Materialien, wie selbst gesammelte farbige Erden in der Provence, Löß im Markgräflerland, sowie Aschen von Gehölz und Gestrüpp.
Es ist der Künstlerin wichtig, dass die Präsenz des Materials Ton unmittelbar spürbar ist, sein Gewicht, die Eigenschaft, Spuren zu konservieren. Es geht darum, ein Gefühl für die Formen zu schaffen, die diese spezielle Materie annehmen kann. Das materielle Da-Sein der Objekte soll unmittelbar auf den Zuschauer wirken.
Hans-Thoma-Preis
Werkcollage von Andrea Zaumseil: 2015 Preisträgerin des Hans-Thoma-Preises. Foto: Andrea Zaumseil/VG Bild-Kunst Bonn
Weitere Infos zum Hans-Thoma-Preis auf der Webseite des Hans-Thoma-Kunstmuseums.
Seit 1950 erhielten mehr als 40 Maler, Grafiker, Bildhauer, Foto- und Objektkünstler den Kunstpreis des Landes, darunter Werner Pokorny, Karin Sander, Tobias Rehberger, Silvia Bächli, Thomas Ruff, Alfonso Hüppi. Eins der Werke verbleibt jeweils im Hans-Thoma-Kunstmuseum, das somit einen beeindruckenden Streifzug durch die Kunstgeschichte Baden-Württembergs bietet.
2023: der Hans-Thoma-Preis geht an Herrn Marcel von Eeden
(C) van Eden
Seit mehr als 30 Jahren lässt sich van Eeden von Fotografien, Illustrierten, Werbematerialien und Postkarten zu seinen charakteristischen tiefschwarzen Kohlezeichnungen anregen. Entstanden zunächst eher Einzelbilder, die er zwischen 2001 und 2007 täglich auf seinem Blog veröffentlichte, entwickelte van Eeden mit der Zeit bildmächtige Serien mit narrativem Gehalt, die an ästhetische Elemente des film noir oder der Graphic Novel anknüpften. Auch die Textbausteine, die er sukzessiv mit einbaut, stammen aus der Zeit vor seinem Geburtsjahr 1965. Jüngst bewegte sich Marcel van Eeden auch auf dem Gebiet der Fotografie, wobei ihn insbesondere malerische Techniken wie der Gummidruck faszinieren. Marcel van Eeden schätzt am heute technisch überholten Gummidruck die Chance, Malerei, Zeichnung und Fotografie in einem einzigen Bild miteinander zu verbinden.